Unstrut-Hainich-Kreis. April 2024: Von sommerlichen 28 Grad zu Frostschäden durch Minustemperaturen: Was macht das mit der Natur im Unstrut-Hainich-Kreis?

Typisch April. Darunter versteht man unbeständiges Wetter, das durch einen schnellen Wechsel von Sonnenschein, Bewölkung und Regen, Gewitter und Schnee- und Graupelschauern geprägt ist. Dazukommen teils kräftige Winde, meist aus nordwestlichen Richtungen. Die Ursache für dieses unbeständige Wetter ist die labile Schichtung der auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten einfließenden maritim-arktischen Kaltluft. Zudem steigt der Sonnenstand an und erwärmt die Landmassen schneller als die Wasseroberfläche. Somit waren gleich zwei Rahmenbedingungen für einen turbulenten Wettercharakter im April 2024 erfüllt.

Dabei präsentierte der vergangene Monat im Unstrut-Hainich-Kreis gleich drei Jahreszeiten. Zum Start kamen aus Nordafrika sehr warme Luftmassen nach Deutschland. Auch in Grabe wurden sommerliche Temperaturen bis zu 28 Grad registriert. Zur Monatsmitte brachte dann eine Kaltfront unter Zufuhr polarer Luftmassen einen deutlichen Wetterumschwung.

Sturm, Graupel - und ein Temperatursturz von knapp 35 Grad

Die Folge extreme Aprilwitterung mit Temperatursturz, Sturm, Regen- und Graupelschauern. Eine einzige Nacht mit minus 6 Grad Celsius vom 22. zum 23. April verursachte in unserer Region erhebliche Frostschäden beim Obst, Wein und anderen empfindlichen Kulturen.

Zum Monatsende kam dann der Frühling mit wieder höheren Temperaturen zurück. Und diese höheren Temperaturen hatten im vergangen Ostermonat klar die Oberhand. Mit plus 10,2 Grad waren die 30 Apriltage sogar zwei Grad zu warm. Der Temperaturtrend 2024 ist bisher eindeutig. Alle vier Monate waren viel zu warm! An elf Niederschlagstagen mit 40 Liter pro Quadratmeter war der zweite Frühlingsmonat normal versorgt.

Für den ersten Hauptvegetationsmonat war die Verteilung des Wassers nicht optimal und anhaltender kräftiger Wind hat die obere Krume schnell austrocknen lassen. Mit 160 Stunden schien die Sonne zwischen Frostberg und Birntal 13 Stunden länger, als das „Soll“ es vorsieht. Besonders ergiebig war die Strahlenbilanz während der dritten Dekade.

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Der phänologische Entwicklungsvorsprung ist durch die sonnige Witterung von März und April auf 14 Tage angewachsen. Bereits Anfang April kehrten die ersten Schwalben zurück und die Adonisröschen standen schon in voller Blüte. Schließlich stellte sich bereits Mitte April mit der Flieder- und Apfelbaumblüte der Vollfrühling ein.

Die Werte von Grabe: 10,2 Monatstemperatur (langjähriger Schnitt 8,2 °C); 44 mm Niederschlag (36); 160 Stunden Sonnenschein (147); Temperaturextreme: 28 Grad am 6. und -4 Grad am 23. April.

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